Tarifrunde Elektrohandwerk

Gemeinsam stark: Fuer gute Arbeit im Handwerk

01.10.2019 IG Metall Baden-Württemberg weist Arbeitgeber-Angebot als unzureichend zurück und kündigt Warnstreiks an. Verhandlungen werden am 22. Oktober fortgesetzt

Leinfelden-Echterdingen. Die IG Metall Baden-Württemberg hat ein erstes Angebot der Arbeitgeber für die rund 60 000 Beschäftigten im Elektrohandwerk als unzureichend abgelehnt. Nach vier Stunden trennten sich die Tarifvertragsparteien ohne Annäherung, die Gespräche werden am 22. Oktober 2019 fortgesetzt. Bis zu diesem Termin wird es verhandlungsbegleitend Warnstreiks und weitere betriebliche Aktionen geben.

Die IG Metall Baden-Württemberg fordert 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für 12 Monate. Die Arbeitgeber haben in der dritten Runde in Leinfelden-Echterdingen angeboten, die Entgelte um 3,15 Prozent für 18 Monate zu erhöhen. Dabei soll die ersten drei Monate keine Erhöhung erfolgen.
Die Verhandlungskommission der IG Metall lehnt das kategorisch ab. "Die angebotene Entgelterhöhung wird der guten Branchensituation bei Weitem nicht gerecht und erfüllt bei Weitem nicht die Erwartungen der Beschäftigten", sagte Roman Romanowski, Verhandlungsführer der IG Metall in Baden-Württemberg. "Wir werden jetzt den Druck in den Betrieben steigern", so Romanowski weiter.

Annäherungen gab es bei der Erhöhung der Auszubildendenvergütung. Sie soll überproportional ausfallen. Außerdem wurde über eine Angleichung der Löhne und Gehälter von Arbeitern und Angestellten in einem modernen Entgeltsystem gesprochen.

Laut Romanowski stellen die Arbeitgeber selbst in ihrer aktuellen Frühlingsumfrage von 2019 fest, dass die Betriebe steigende Umsätze verzeichnen und volle Auftragsbücher haben. "Der immer wieder von ihnen bemängelte Fachkräftemangel im Elektrohandwerk kann nur durch ordentliche Arbeitsbedingungen verbessert werden."

Zuletzt sind die Löhne und Gehälter zum 1. Juni 2017 um drei Prozent gestiegen, ab September 2018 wurden die Einkommen um weitere 2,7 Prozent erhöht. Der aktuelle Tarifvertrag lief bis 31. August 2019.

Letzte Änderung: 01.10.2019