Warnstreik bei Prototyp
Trotz eisiger Temperaturen ließen es sich die Beschäftigten bei den Prototyp-Werken in Zell a.H. an diesem Nachmittag nicht nehmen, für die aktuellen Tarifverhandlungen auf die Straße zu gehen. Rund 100 Streikende setzten die letzte Woche begonnene Warnstreikwelle fort und taten lautstark ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber kund.
Der Betriebsratsvorsitzende Michael Wylegalla sprach in seiner Rede insbesondere die Arbeitszeitforderungen an und erklärte: "Wir bei Prototyp stehen hinter den Forderungen der IG Metall. Schon oft sind wir als IG Metall der Politik einen Schritt voraus gewesen und jetzt ist wieder einmal die Zeit dafür gekommen!"
Dem konnte sich auch der erste Bevollmächtigte Ahmet Karademir anschließen: "Wir wollen, dass unsere Arbeitszeiten auch mal zu unserem Leben, zu unseren Bedürfnissen und zu unseren Familien passen. Wer glaubt, ein Tag der Erholung von der anstrengenden Schichtarbeit, ein Tag der Kindererziehung und der Pflege von Angehörigen sei ein Tag des Nichtstuns, der sollte sich selbst einmal ans Band stellen oder sich um einen lieben hilfsbedürftigen Menschen kümmern. Die Arbeitgeber scheinen jeden Bezug zur Lebenswirklichkeit der Beschäftigten verloren zu haben".
Zwar liegen die Positionen von IG Metall und Südwestmetall auch nach der dritten Verhandlung noch meilenweit auseinander, aber die Arbeitgeber gehen erstmals auf die Arbeitszeitforderung ein. Der Erste Bevollmächtigte Ahmet Karademir nannte dies einen ersten Schritt in die richtige Richtung, aber dennoch dürfe man sich auf dieser ersten kleinen Annährung nicht ausruhen. "Eine Lösung wird es nur im Paket und mit Ergebnissen zu all unseren Forderungen geben", so Karademir.
Letzte Änderung: 15.01.2018