Sozialplanverhandlungen abgeschlossen

IG Metall Verwaltungsstelle Offenburg

21.09.2017 Die Sozialplanverhandlungen bei USM in Bühl sind endlich abgeschlossen.

Im Januar 2017 wurde der Belegschaft in Bühl mitgeteilt, dass die Montage nach Leipzig verlagert und damit verbunden, 93 Beschäftigte betriebsbedingt gekündigt werden sollen.

In Leipzig wurde inzwischen schon eine neue Tochterfirma gegründet, die USM Operation GmbH.

Aktuell arbeiten noch ca. 170 Beschäftigte bei USM in Bühl. Die geplanten 93 Kündigungen sind aus verschiedenen Gründen auf 57 betroffene Mitarbeiter gesunken. 13 Arbeitsplätze konnten durch die Initiative des Betriebsrats und der IG Metall erhalten werden. Weitere drei Arbeitsplätze wurden auf Vorschlag des Betriebsrats in Bühl neu geschaffen, von denen zwei zukünftig von Kollegen aus der Montage besetzt werden. Schließlich gab es auch Eigenkündigungen.

Nach zähen Verhandlungen hat der Betriebsrat und die IG Metall zur Abfindung noch zusätzlich die Gründung einer Transfergesellschaft erreicht.

"Ein solcher Sozialplan war ursprünglich von der Geschäftsleitung nicht vorgesehen." so der Betriebsratsvorsitzende Anton Wunsch. Die Transfergesellschaft ermöglicht den zum großen Teil langjährig beschäftigten Monteuren ein befristetes Arbeitsverhältnis zwischen sechs und zwölf Monaten und 80 Prozent ihres früheren Nettoeinkommens.

Die Auftragslage in Bühl ist sehr gut. Die Verlagerung der Montage nach Leipzig ist eine rein strategische Entscheidung des Unternehmens. "Der Wunsch der Geschäftsleitung nach verpflichtenden Überstunden hat der Betriebsrat abgelehnt. Es ist den Kolleginnen und Kollegen nicht zuzumuten, dass sie den Abbau ihrer Arbeitsplätze aktiv unterstützen", so IG Metall und Betriebsrat.

Die vom Betriebsrat und der IG Metall geforderte verbindliche Standortsicherung für die in Bühl verbleibende Verwaltung mit 50 Beschäftigten wollte das Unternehmen in den Verhandlungen nicht geben.

Für den Arbeitgeber kam nur die Verlagerung der Montage nach Leipzig in Betracht. Für die IG Metall gilt: "Eine solche Unternehmerische Entscheidung geht nicht ohne soziale Verantwortung".

"Wir haben mit diesem Kompromiss im Interesse der verbleibenden Arbeitsplätze und der zu kündigenden Kolleginnen und Kollegen ein gutes Ergebnis erzielt, auch wenn uns natürlich der Erhalt der Arbeitsplätze lieber gewesen wäre", so Nevin Akar.

Letzte Änderung: 21.09.2017