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05.12.2016 Martin Kunzmann als DGB-Landesvorsitzender nominiert

Der Bezirksvorstand des DGB Baden-Württemberg hat gestern Abend Martin Kunzmann, den Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Pforzheim, einstimmig als Kandidaten für die Wahl des neuen DGB-Landesvorsitzenden nominiert.

Der 60-jährige gebürtige Pforzheimer stellt sich am 28. Januar 2017 bei einer außerordentlichen Bezirkskonferenz in Stuttgart den 100 Delegierten zur Wahl.

Da der seit 2010 amtierende Vorsitzende Nikolaus Landgraf (49) Ende Januar ausscheiden wird, kommt es zu einem Wechsel an der Spitze des DGB-Bezirks. Die nächste reguläre Bezirkskonferenz findet im Januar 2018 statt. Die vom Bezirksvorstand eingesetzte Findungskommission unter der Leitung des NGG-Landesbezirksvorsitzenden Uwe Hildebrandt hat sich auf Martin Kunzmann geeinigt, nachdem Nikolaus Landgraf Mitte November angekündigt hatte, dass er im Februar eine neue Aufgabe in Brüssel übernehmen werde.

Uwe Hildebrandt, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG): "Ich freue mich, dass die Findungskommission unter Einbeziehung aller Einzelgewerkschaften den Kollegen Martin Kunzmann dem DGB-Bezirksvorstand als Kandidaten für die Wahl des neuen Landesvorsitzenden vorschlagen konnte. Ich bin mir sicher, dass Martin Kunzmann seine neue Aufgabe an der Spitze des DGB Baden-Württemberg kompetent und engagiert ausfüllen wird. Sein Auftrag wird es sein, den DGB nach außen zu repräsentieren und die Kontakte zur Politik zu pflegen. Gleichzeitig wird er die Interessen der kleineren und größeren Gewerkschaften sowohl im Dienstleistungs- als auch im Industriebereich zusammenbringen müssen. Die Stärke des DGB ist gerade diese Vielfalt. Martin Kunzmann ist als langjähriger aktiver und anerkannter Gewerkschafter der Richtige für diese Aufgaben."

Martin Kunzmann: "Ich danke dem Bezirksvorstand für das Vertrauen, das er in mich setzt. Sozialer Zusammenhalt, gute Arbeit und Bildung sowie der Einsatz für ein weltoffenes Land sind die Themen, die mir wichtig sind und für die ich mich als Betriebsrat und Gewerkschafter immer eingesetzt habe. Die Gewerkschaften stehen vor riesigen Herausforderungen. Wir müssen die vernetzte und globalisierte Arbeitswelt gestalten. Wir dürfen die Augen nicht vor dem Wandel verschließen, sonst bleiben die Menschen auf der Strecke. Unser Anspruch muss sein, beharrlich auf mehr soziale Gerechtigkeit in der Arbeitswelt und in der Bildung zu dringen - gegenüber der Politik und gegenüber den Arbeitgebern. Deshalb ist es so wichtig, dass der DGB auf die Erhöhung der Renten und die gerechte Finanzierung der Krankenversicherung dringt. Ich bin fest überzeugt: Gerechtigkeit ist nicht mit populistischen Phrasen zu erreichen. Im Gegenteil. Wir müssen ein weltoffenes Land bleiben und dürfen keine Mauern bauen. Das wäre das Ende unseres Wohlstandes."

Der gelernte Mechaniker Kunzmann hat sich schon in jungen Jahren als Betriebsrat engagiert. Seit 1985 ist er Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Pforzheim, seit 1991 Erster Bevollmächtigter. 2011 hat er für die SPD im Wahlkreis Pforzheim für den Landtag kandidiert. Kunzmann hat eine erwachsene Tochter und zwei Enkelkinder. Er wohnt in Ispringen bei Pforzheim.
Die IG Metall Baden-Württemberg zeigt sich erfreut, dass es so schnell gelungen ist, einen Kandidaten für den DGB-Vorsitz im Land zu finden, der das Vertrauen aller Mitgliedsgewerkschaften genießt. Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Ich kenne Martin Kunzmann aus mehr als 30 Jahren Zusammenarbeit in der IG Metall und schätze ihn als geradlinigen und aufrichtigen Vertreter von Arbeitnehmerinteressen. Er ist landespolitisch kompetent, krisenerprobt und hat ein Gespür für wichtige gesellschaftspolitische Entwicklungen in der Arbeitswelt und darüber hinaus. Das zeichnet ihn für seine neue Aufgabe aus."

Martin Gross, Landesbezirksleiter ver.di: "Die Brise, die uns Gewerkschaften derzeit entgegenschlägt, wird deutlich steifer: Ob bei der Rente, bei der Gestaltung der Digitalisierung, bei der Steuergesetzgebung, bei der Mitbestimmung, bei der Bildungszeit. Martin Kunzmann weiß, wie man bei Gegenwind Kurs hält. Er ist ein guter Steuermann für den DGB im Land."

Doro Moritz, Landesvorsitzende GEW: "Ich kenne und schätze Martin Kunzmann als Gewerkschafter aus Pforzheim seit Jahrzehnten und freue mich über seine Kandidatur. Er wird ganz sicher auch den Bildungsbereich und seine Beschäftigten gut vertreten."

Catharina Clay, Landesbezirksleiterin IG BCE: "Martin Kunzmann weiß durch seine Tätigkeit bei der IG Metall, wie Industriepolitik auch im Sinne der Menschen in der Industrie gemacht werden muss. Er hat die Fähigkeit, unterschiedliche Interessen zu einer gemeinsamen Position zu entwickeln und diese überzeugend und kompetent zu vertreten. Damit verfügt er über eine wesentliche Voraussetzung für die Aufgabe als Vorsitzender des DGB Baden Württemberg. Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit."

Gabriele Frenzer-Wolf, stellvertretende DGB-Landesvorsitzende: "Ich freue mich auf eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Martin Kunzmann. Er bringt viel Erfahrung aus der Industrie, insbesondere dem Mittelstand mit und hat in Verhandlungsrunden und wenn nötig auch in Streiks viel für die Beschäftigten erreicht. Ich bin überzeugt, dass wir uns gut ergänzen werden."

Hintergrund:
Der DGB Baden-Württemberg vertritt die Interessen von mehr als 817.000 Gewerkschaftsmitgliedern. Er hat rund 80 hauptamtliche Beschäftigte. Der Bezirksvorstand setzt sich zusammen aus den Vorsitzenden der acht Mitgliedsgewerkschaften im Land, dem Bezirksvorsitzenden und seiner Stellvertreterin sowie einer Vertreterin des Bezirksfrauenausschusses und einem Vertreter des Bezirksjugendausschusses.

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Letzte Änderung: 05.12.2016