Warnstreik-Aktionen vom 11. Mai 2016

"Gut, dass wir heute hier sind! Gut, dass wir heute so viele sind!" begrüßte Betriebsratsvorsitzender Volker Kern die 70 Warnstreikenden der ACM-Mosolf GmbH zum heutigen Warnstreik, in Kippenheim.
"Heute wollen wir noch etwas drauflegen! Nach dem Motto "Wir sind Gold wert" wurden Goldtaler an euch verteilt. Wir sind aber nicht nur Gold wert, sondern auch 5%", bekräftigte Kern.
Gewerkschaftssekretär Uwe Acker sprach zu den Anwesenden: "Es ist bitter notwendig, dass wir uns in dieser Tarifbewegung massiv für unsere Forderung einsetzen und auf die Straße gehen".
Alleine in Baden-Württemberg sind in der ersten Warnstreikwoche bis gestern Abend 170.000 Beschäftigte auf die Straße gegangen. Bundesweit waren es sogar über 500.000 Beschäftigte.
Die Arbeitgeber haben gezeigt, dass sie unseren Argumenten gegenüber unzugänglich sind. Sie haben gezeigt, dass sie die Verhandlungen mit uns nicht ernst nehmen. Jetzt merken sie, dass wir solche Provokationen nicht einfach hinnehmen.
Die Botschaft der IG Metall ist einfach, klar und verständlich: Bessern Sie schnellstens das Angebot nach, bevor wir die Geduld endgültig verlieren. Wir haben eine deutliche Entgelterhöhung verdient und wie Sie sehen sind wir bereit sie uns zu erkämpfen.

Auch in Lahr ging es heute in die zweite Runde der Kundgebungen: Bei Grohe, Schaeffler und Zehnder gingen insgesamt 300 Kolleginnen und Kollegen mit einer klaren Forderung auf die Straße: "Wir für Mehr".
Der erste Bevollmächtigte Ahmet Karademir, sprach zu den Warnstreikenden Kolleginnen und Kollegen.
Bei der Tarifbewegung in der M+E Industrie geht es in diesem Jahr um mehr als nur Geld. Es geht auch um mehr Gerechtigkeit.
- Gerechtigkeit, das bedeutet für gleiche Arbeit auch gleiches Geld zu bekommen.
- Gerechtigkeit bedeutet, nicht von der Lohnentwicklung abgehängt zu werden und gar keine oder nur sporadisch eine Lohnerhöhung zu bekommen.
Das aber ist für viele Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie mittlerweile Realität, weil für sie kein Tarifvertrag gilt. Für die Betroffenen bedeutet das handfeste Nachteile: Sie müssen länger arbeiten und verdienen bei gleicher Arbeit im Durchschnitt etwa 25 Prozent weniger.
Deshalb tritt die IG Metall in dieser Tarifbewegung auch dafür an, dass wieder mehr Beschäftigte unter die Geltung von Tarifverträgen fallen. Gerecht geht eben nur mit Tarifvertrag.
Wir treten gegen Tarifflucht an und werden die Unternehmen angehen, die meinen sich auf Kosten der Beschäftigten aus der Verantwortung stehlen zu können.
Denn Tarifflucht geht uns alle an: Tarifflucht ist nicht nur gegenüber Arbeitnehmern ungerecht. Arbeitgeber, die sich Tarifverträgen verweigern, verschaffen sich unfaire Vorteile zu Lasten tarifgebundener Arbeitgeber. Statt über gute Produkte und schlaue Innovationen verschaffen sie sich über Lohndumping eine bessere Marktposition und höhere Profite.
"Das ist eine Unsitte gegen die wir gemeinsam kämpfen müssen. Lasst uns auch in diesem Kampf - genauso wie für unsere Forderung nach mehr Geld - zusammen stehen. Lasst uns die Kolleginnen und Kollegen in diesen Betrieben, die sich aufgemacht haben sich einen Tarifvertrag zu erstreiten, solidarisch unterstützen", so Karademir weiter.
Heute zeigen wir auch, dass wir für mehr Gerechtigkeit und Tarifbindung kämpfen! Lasst uns so viel Wirbel machen, dass die Arbeitgeber sich bewegen müssen.
WIR FÜR MEHR - Gemeinsam schaffen wir ein gutes Ergebnis!
Wir wollen uns herzlich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die tolle Beteiligung an diesem Warnstreiktag bedanken.
Letzte Änderung: 11.05.2016