Equal Pay Day

IG Metall Verwaltungsstelle Offenburg

20.03.2014 DGB fordert einen Entgeltbericht der Landesregierung

Nach Einschätzung des DGB Baden-Württemberg braucht Deutschland ein Entgeltgleichheitsgesetz. "Es darf nicht dabei bleiben, dass weiterhin keine Maßnahmen zur Beseitigung dieser offensichtlichen Diskriminierung von Frauen beim Entgelt unternommen werden" so die DGB-Landesvize Gabriele Frenzer-Wolf anlässlich des morgigen Equal Pay Day. "Die Landesregierung kann und muss jetzt handeln. Wir erwarten, dass sie mit gutem Beispiel vorangeht und bestehende Benachteiligungen in der Landesverwaltung aufspürt und beseitigt. Dazu braucht sie nicht auf ein Bundesgesetz zu warten, von dem noch nichts zu sehen oder hören ist."

Der DGB fordert die Landesregierung auf, die Entgeltsysteme der Landesverwaltung und die Maßstäbe der Arbeitsplatzbewertungen anhand von anerkannten Lohnmessverfahren zu überprüfen und in einem Entgeltbericht zu veröffentlichen. "Auch im öffentlichen Dienst gibt es Entgeltungleichheit" erläutert Frenzer-Wolf. "Die durchweg niedrige Eingruppierung von frauendominierten Tätigkeiten ist kein Zufall. Die Landesregierung muss auch genau hinschauen, warum Frauen auf der Karriereleiter nicht vorankommen. Entscheidungen über Weiterbildung und Aufstieg wirken sich auf die Gehälter aus."

Deutschland ist nach wie vor eines der Schlusslichter in der EU, was die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen betrifft. 22 Prozent weniger verdienen Frauen in Deutschland im Vergleich zu Männern, EU-weit sind es im Durchschnitt 16 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Lohndifferenz sogar bei 28,5 Prozent. Deshalb hat die grün-rote Landesregierung 2012 im Bundesrat ein Gesetz zur Bekämpfung der Entgeltungleichheit von Frauen und Männern gefordert.

Letzte Änderung: 20.03.2014