IGR Kongress mit Neuwahl

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26.06.2013 Vom Exekutivkomitee jeweils einstimmig gewählt wurden Bernard Marx, CFDT Alsace, zum Präsidenten des IGR EUREGIO und Klaus Melder, DGB Kreisvorsitzender Ortenau, zum Vize-Präsidenten.

Unter dem Motto: "Gute Arbeit. Sichere Renten. Forderungen für ein soziales Europa.", fand am Freitag, dem 07.06.2013, der Kongress des Interregionalen Gewerkschaftsrats (IGR) EUREGIO in Offenburg statt.

Ein Interregionaler Gewerkschaftsrat, kurz IGR, besteht aus den regionalen Gewerkschaftsorganisationen der dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) angeschlossenen nationalen Gewerkschaftsbünde in der jeweiligen Grenzregion.

Ziel der Zusammenarbeit im Rahmen eines IGR ist die Unterstützung der sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeitnehmer/innen in der jeweiligen Grenzregion.

Der IGR EUREGIO ist einer von mittlerweile 45 IGR in Europa und setzt sich aus den regionalen gewerkschaftlichen Dachverbänden von Baden, Bas-Rhin und südliche Pfalz zusammen, deren nationale Organisationen Mitglied im EGB sind.

Der IGR EUREGIO erstreckt sich über das elsässische Département Bas-Rhin, und die deutschen Kreise Ortenau, Rastatt, Baden-Baden, Karlsruhe, Germersheim, Landau, Südliche Weinstraße und Südwestpfalz.

Klaus Melder, der scheidende Präsident vom IGR EUREGIO und Kreisvorsitzender des DGB Ortenau, hob in seinem Tätigkeitsbericht hervor, dass die Aktivitäten und Diskussionen im IGR sehr geprägt waren von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Grenzregion. So waren die in Frankreich und in Deutschland unterschiedlichen Regelungen zur Kurzarbeit und die Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt Gegenstand von Beratungen und Workshops.

Auch beteiligte sich der IGR EUREGIO an den europäischen Aktionstagen, zu denen der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) in den vergangenen Jahren mehrfach aufrief, damit die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht auf dem Rücken der kleinen Leute ausgetragen werden.

Ein weiterer Schwerpunkt waren die Aktivitäten des IGR EUREGIO um den Erhalt der Grenzpartnerschaft EURES-T Oberrhein, um auch in Zukunft Seminare zu Fragen des grenzüberschreitenden Arbeits , Sozial- und Steuerrechts organisieren zu können sowie den Grenzgänger/innen Information und Beratung anbieten zu können.

Über all diese Aktivitäten wurde jedoch nicht vergessen, im Jahr 2011 das 20jährige Bestehen des IGR zu feiern, wobei bei dieser Festveranstaltung nicht nur der frühere Präsident Georges Schnell (CFDT Alsace) und sein damaliger Stellvertreter Rolf Ruef (damals Kreisvorsitzender vom DGB Ortenau) auf die Gründungszeiten zurückblickten, sondern die amtierenden Vorsitzenden und Generalsekretäre der Gewerkschaften mit der Straßburger Europaabgeordneten Catherine Trautmann die Probleme der Gegenwart und der Zukunft diskutierten.

Nach einer kurzen Aussprache zum Tätigkeitsbericht und der einstimmigen Entlastung des bisherigen Exekutivkomitees benannten die dem IGR EUREGIO angeschlossenen gewerkschaftlichen Dachverbände ihre insgesamt 24 Vertreter/innen im Exekutivkomitee für die neue vierjährige Amtszeit.

Die von den gewerkschaftlichen Dachverbänden CFDT/UNSA, CFTC, CGT und Force Ouvrière für die französische Seite benannten zwölf Vertreter/innen sowie die für die deutsche Seite ebenfalls zwölf benannten Vertreter/innen der DGB-Regionen aus der Pfalz, Nordbaden und dem DGB-Kreisverband Ortenau wurden vom Kongress einstimmig bestätigt.

Aus der Mitte des Exekutivkomitees werden der Präsident und der Vizepräsident gewählt. Der/die Präsident/in und der/die Vize-Präsident/in werden von den Mitgliedsorganisationen vorgeschlagen, eine/r von den französischen und eine/r von den deutschen Mitgliedsorganisationen. Die Funktionen werden nach der Hälfte der Amtszeit getauscht.

Vom Exekutivkomitee jeweils einstimmig gewählt wurden Bernard Marx, CFDT Alsace, zum Präsidenten des IGR EUREGIO und Klaus Melder, DGB Kreisvorsitzender Ortenau, zum Vize-Präsidenten.

Als Gastredner war Jürgen Höfflin, Vorsitzender der DGB-Region Südbaden, geladen. Er referierte über "Gute Arbeit. Sichere Renten. Forderungen für ein soziales Europa".

Höfflin forderte die Politik auf, dass sie das Thema Ordnung der Arbeit im Bundestagswahlkampf in den Mittelpunkt stellen. Denn da gehört es im Interesse der vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihrer Familien hin. "Wir wollen einen Politikwechsel hin zu Guter Arbeit. Spätestens nach der Bundestagswahl müssen ein einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn, der Schutz und die Stärkung der Tarifautonomie, der Ausbau der Mitbestimmung, die Bekämpfung prekärer Beschäftigung und gleicher Lohn für gleiche Arbeit als Kernelemente für Gute Arbeit realisiert werden", so Jürgen Höfflin weiter.

Der neue Präsident des IGR EUREGIO Marx Bernard, CFDT Alsace, stellte das neue Arbeitsprogramm für die nächsten vier Jahre vor, mit dem sich der IGR EUREGIO folgende Schwerpunkte setzt:

  • die Gegebenheiten des Nachbarn besser kennen, um gemeinsam handeln zu können
  • das soziale Europa auf dem Gebiet des IGR EUREGIO voranzubringen
  • die grenzüberschreitende Beschäftigung vorantreiben durch die Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen
  • die Debatte über den Grenzraum im Dienste der Beschäftigten wieder aufnehmen

Nach der Diskussion sowie der einstimmigen Annahme dieses Arbeitsprogramms wurde zum Abschluss des Kongresses noch ein kleiner Imbiss serviert .

Letzte Änderung: 26.06.2013