IG Metall kritisiert Arbeitsministerin:

IG Metall Deutschland

11.09.2012 Von der Leyen ruft "Feuer", hat aber keine Löschinstrumente

Frankfurt/Main - Die IG Metall hat das von Arbeitsministerin von der Leyen vorgelegte Konzept zur Zuschussrente als nicht tragfähig kritisiert: "Nun hat auch die Bundesarbeitsministerin entdeckt, dass Durchschnittsverdiener im Jahr 2030 mit Altersarmut rechnen müssen. Das ist eine späte zutreffende Erkenntnis. Wer, wie Frau von der Leyen, die Rente mit 67 und die Senkung des Rentenniveaus verteidigt, darf sich dann über Altersarmut nicht wundern", sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Sozialexperte der IG Metall, am Montag in Frankfurt.

"Seit Jahren warnt die IG Metall vor der Gefahr drohender Altersarmut. Die Vorschläge der Ministerin für eine Zuschussrente sind jedoch kein Beitrag zur Lösung der Probleme. Frau von der Leyen ruft 'Feuer', hat aber kein Wasser zum Löschen, sondern nur den Brandbeschleuniger 'Rente mit 67'."

Notwendig sei stattdessen eine "echte Reparatur der Rentenversicherung", sagte Urban. Hierzu habe die IG Metall konkrete Vorschläge gemacht: "Wir fordern die Wiederherstellung eines sozialstaatlichen Sicherungsniveaus, die Beitragsabführung für Arbeitslosengeld-II-Bezieher zur gesetzlichen Rente sowie die Weiterführung der Rente nach Mindesteinkommen. Nicht zuletzt muss der Brandbeschleuniger, die Rente mit 67, beseitigt werden." Gehe es nach der Bundesarbeitsministerin, dann sollen nur diejenigen eine Zuschussrente erhalten, die sehr lange in die Rentenkasse eingezahlt haben und zudem zusätzlich privat versichert sind. "Gerade an den Problemgruppen am Arbeitsmarkt, denen nach Jahren mit Minijobs und langen Phasen der Arbeitslosigkeit Altersarmut droht, gehen die Vorschläge aber vorbei", kritisierte Urban.

Letzte Änderung: 11.09.2012