Bilder vom Jugendwarnstreik, 08.05.2012
Über 150 Auszubildende, Vertrauensleute und Betriebsräte der IGM Offenburg waren dem Aufruf gefolgt, um die Forderungen nach 6,5% mehr Lohn und Ausbildendenvergütung, mehr Mitspracherechte bei Leiharbeit und der unbefristeten Übernahme zu unterstützen.
Unter dem Motto "Wir sind gekommen, um zu bleiben" hatte die IG Metall-Jugend vor dem Verhandlungslokal eine Zeltstadt errichtet. "Wir möchten den Arbeitgebervertretern ein deutliches Zeichen senden", erklärte Bezirksjugendsekretärin Lea Marquardt. "Azubis sind keine Wegwerfartikel! Wenn Südwestmetall sich auch heute konstruktiven Verhandlungen über die unbefristete Übernahme verweigert, schlagen wir unsere Zelte ab kommender Woche vor hunderten Betrieben in ganz Baden-Württemberg auf."
Marquardt kritisierte, die Arbeitgebervertreter hätten ihre Mitglieder wider besseren Wissens mit unsachlicher Rhetorik gegen die Übernahmeforderung der IG Metall aufgestachelt: "Unser Lösungsvorschlag zur Übernahme liegt den Arbeitgebern seit Wochen vor. Wir wollen die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung zur Regel machen. Begründete Ausnahmen sollen in Absprache mit dem Betriebsrat weiter möglich sein. Das ist keine Verbeamtung, sondern eine zeitgemäße Lösung, die zur Mitbestimmungskultur in unseren Betrieben passt."
Unsere Aktion in Sindelfingen war in so weit erfolgreich, dass bis zur nächsten Tarifverhandlung am 15. Mai eine Expertenkommission Lösungsvorschläge zu den Themen Übernahme und Leiharbeit erarbeiten soll.
Seit Ende der Friedenspflicht haben sich rund 124.000 Beschäftigte an den Warnstreiks im Bezirk Baden-Württemberg beteiligt.
Letzte Änderung: 09.05.2012