Unbefristete Übernahme geschafft

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16.12.2011 Es war vor allem das Gesamtpaket, das die Tarifabschlüsse für die rund 83 000 Stahlwerker in Nordwest- und Ostdeutschland zu einer erfolgreichen Sache machte

Unbefristete Übernahme geschafft
Es war vor allem das Gesamtpaket, das die Tarifabschlüsse für die rund 83 000 Stahlwerker in Nordwest- und Ostdeutschland zu einer erfolgreichen Sache machte. Mit drin: Die unbefristete Übernahme, für die die Jugend so heiß gekämpft hat. Beide Tarifkommissionen stimmten dem Abschluss mit großen Mehrheiten zu.

Die Medien waren sich weitgehend einig: Die IG Metall kann in den Stahlwerken viel erreichen, weil sie in dieser Branche so mitglieder- und damit durchsetzungsstark ist wie kaum anderswo. Das Ergebnis nach drei Verhandlungsrunden im Westen und Warnstreikwellen mit rund 19000 Teilnehmern in West und Ost:

Mehr Geld
3,8 Prozent höhere Entgelte und Azubi-Vergütungen seit Dezember. Die Tariferhöhung gilt bis Ende Februar 2013, also 15 Monate. Der November ist ein "Nullmonat".

Altersteilzeit
Die Tarifverträge, die ausgelaufen wären, werden weitergeführt. Die Quote bleibt bei vier Prozent. Aber der Arbeitgeberbeitrag zur Rentenversicherung in der Altersteilzeit steigt von 95 auf 100 Prozent. Und die Arbeitgeber verpflichten sich, bis Februar 2013 mit der IG Metall über neue Ausstiegsmodelle zu verhandeln.

Übernahme
Für neue Azubis 2012 gilt: Bevor sie eingestellt werden, stellen Geschäftsleitung und Betriebsrat einvernehmlich den Bedarf fest. Alle, die dann eingestellt werden, müssen künftig in der Regel unbefristet übernommen werden, wenn sie die Abschlussprüfung bestanden haben. Nur wenn ein Betrieb über Bedarf ausbildet oder akute Beschäftigungsprobleme hat, kann er davon abweichen. Allerdings nur, wenn der Betriebsrat zustimmt. ImKonfliktfall entscheidet die tarifliche Einigungsstelle. Auch personen oder verhaltensbedingte Gründe können eine Nichtübernahme rechtfertigen.

Azubis im ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahr: Auch sie erhalten unbefristete Arbeitsverträge. Drei Monate vor Ausbildungsende wird der Bedarf auf Basis der betrieblichen Personalbedarfsplanung ermittelt. Gibt es Azubis über Bedarf, werden sie mindestens zwölf Monate übernommen.

Für Azubis, die im Januar 2012 die Ausbildung beenden, gilt: Sie müssen - wie bisher - mindestens 24 Monate weiterbeschäftigt werden.

Fürs Saarland gibt es noch keinen neuen Stahl-Tarifvertrag. DieVerhandlungen starten am 23. Januar.

Letzte Änderung: 16.12.2011