Am Samstag, 13. November 2010 fand im Mercure Hotel in Offenburg
die Jubilarehrung der IG Metall Offenburg statt.

Nach der Begrüßung des zweiten Bevollmächtigten Thomas Bleile, der kurz auf die aktuelle Situation einging, wurde die Ehrung durchgeführt.

Geehrt wurden:

• 37 KollegInnen mit 60- jähriger Mitgliedschaft
• 66 KollegInnen mit 50- jähriger Mitgliedschaft
• 159 KollegInnen mit 40- jähriger Mitgliedschaft

Ein besonderer Gruß ging an Jakob Zwick, der mit 101 Jahren, auf eine 82-jährige Mitgliedschaft zurückblicken kann. Zwick ist nicht nur das langjährigstes Mitglied sondern auch das Älteste.

Ahmet Karademir, erster Bevollmächtigter der IG Metall Offenburg, blickte in seiner Jubilarrede auf die wichtigsten Ereignisse der Jahre 1950, 1960 und 1970 zurück, in denen sich die Jubilare zum Betritt der IG Metall entschieden haben.

Die Zeiten ab 1950 bis heute sind geprägt durch die Fusion der 3 Metallgewerkschaften: Württemberg - Baden, Südbaden und Württemberg-Hohenzollern, die am 21. Januar 1950 vollzogen wurde.

Karademir ging in seiner Rede auf die tarifpolitische Situationen, die Wirtschaft, sowie die betrieblichen Auseinandersetzungen ein. "Industriepolitik ist nicht nur notwendig, sie ist auch wirtschaftlich erfolgreich, wenn die Beschäftigten mitbestimmen können", so Karademir. "Die Zukunft gehört der Mitbestimmung. Demokratie gilt überall und darf nicht am Werkstor enden", so Karademir weiter.

Ein großer gesellschaftlicher Fortschritt erfolgte am 1. Januar 1970, Arbeiter und Angestellte wurden bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gleichgestellt, 1996 waren wieder betriebliche Aktionen notwendig, um die Lohnfortzahlung zu sichern.

Legendär war die Lohnbewegung 1970 im Tarifgebiet Nordwürttemberg-Nordbaden. Gefordert waren 15 Prozent. Einen ersten Abschluss in Hessen brachte 10 Prozent Lohnerhöhung. Durch mehrere spontane Arbeitsniederlegungen und erhöhtem Druck konnten die Arbeitgeber zu Zugeständnissen bewegt werden. 12,2 Prozent und zusätzliche Komponenten im Volumen von 3 Prozent wurden erreicht.

So mancher Jubilar erinnerte sich noch an die Zeiten des Krieges in Korea und an die erste Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, die nach dem 2. Weltkrieg durchgeführt wurde und die langen Nächte vor dem Fernseher, wo die Kämpfe von Muhammed Ali alias Cassius Clay verfolgt wurden.