Tarifverhandlung

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31.01.2008 für Textil- und Bekleidungsindustrie vertagt

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Die Tarifverhandlungen für die rund 120 000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie sind nach der ersten Runde vertagt worden. Die Gespräche sollen am 13. Februar in Bad Nauheim (Hessen) fortgesetzt werden, erklärte die IG Metall am Mittwochabend in Bad Neuenahr- Ahrweiler (Kreis Ahrweiler). Die Gewerkschaft hatte zum Auftakt unter anderem ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld bekräftigt. Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie hält eine solche Erhöhung für überzogen. Seiner Auffassung nach muss es primär darum gehen, Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Ein Sprecher des Gesamtverbandes wertet die erste Runde als, "konstruktiven Auftakt". Die IG Metall strebt nach Angaben einer Sprecherin eine, "zügige" Tarifrunde mit "akzeptablen" Ergebnissen an. Am Mittwoch wurden zunächst wirtschaftliche Eckdaten und Argumente ausgetauscht. Die Arbeitgeber legten nach Angaben beider Seiten kein konkretes Angebot vor. Der Tarifvertrag läuft Ende Februar aus.

IG-Metall-Verhandlungsführer Michael Jung sagte laut Mitteilung zum Verhandlungsauftakt, die Produktivität und der Umsatz in der Branche seien gestiegen. Der Anteil der Löhne und Gehälter am Umsatz liege jedoch mit 17,7 Prozent in der Textilindustrie und mit 13,3 Prozent in der Bekleidungsindustrie auf einem historischen Tiefstand. Die IG Metall fordert unter anderem auch die Verlängerung des Tarifvertrags zur Förderung der Altersteilzeit, einen Entgelt- Rahmenvertrag sowie die Weiterentwicklung des Tarifvertrags zu vermögenswirksamen Leistungen.

Der Verhandlungsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, Wolfgang Brinkmann, hatte die Gewerkschaft dagegen vor Verhandlungsbeginn davor gewarnt, bei ihren Mitgliedern Erwartungen zu schüren, "die jenseits aller betrieblichen Realitäten unserer Branche sind". Die "branchenorientierte Tarifpartnerschaft" müsse fortgesetzt werden, um den Stellenabbau zu verlangsamen. Nach Angaben des Verbandes sank die Zahl der Beschäftigten von etwa 180 000 im Jahr 2001 auf rund 120 000 im Jahr 2007.
dpa bg yyrs z2 löb 30.1.08, 18.12 Uhr

Letzte Änderung: 09.11.2011