Was weg ist, bleibt weg
Stuttgart. 25.000 Menschen haben am Samstag klargemacht: "Wer jetzt abbaut, zerstört unsere Zukunft! Politik und Arbeitgeber dürfen nicht länger zuschauen, wie Arbeitsplätze verschwinden. Industrie ist Zukunft - und sie gehört hierher, nicht ins Ausland." Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschaftsmitglieder fordern politische Rahmenbedingungen, die sichere Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität gewährleisten. Jetzt sind Politik und Arbeitgeber aufgerufen, Verantwortung zu übernehmen, bevor es zu spät ist.
Industrie in Gefahr - aber nicht verloren
IG Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch sagt dazu am Freitag in Stuttgart: "Wir erleben eine Deindustrialisierung in Baden-Württemberg - mit ungewissem Ausgang. Täglich stehen unsere Betriebsräte vor neuen Abbauprogrammen,
viele Standorte sind in ihrer Existenz bedroht. Dabei werden sogar gewinnbringende Geschäftsmodelle einfach abgewickelt, ohne zu prüfen, ob eine wettbewerbsfähige Produktion hier möglich wäre", warnt Barbara
Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg. Baden-Württemberg ist mit einem Industrieanteil von 30 Prozent das wirtschaftliche Herz Deutschlands. "Doch statt in Innovation und Beschäftigung zu investieren,
setzen viele Unternehmen auf den einfachen Weg: Abbau statt Zukunft. Das können und werden wir nicht hinnehmen, der Aktionstag am Samstag war erst der Anfang", so Resch.
Politik und Arbeitgeber müssen endlich handeln
Die Beschäftigten haben am Aktionstag ein starkes Zeichen gesetzt - nun sind die Politik und die Arbeitgeber am Zug. Die IG Metall fordert:
- Sondervermögen schnell umsetzen! Die versprochenen 500 Milliarden Euro müssen jetzt in bessere Infrastruktur, industrielle Innovation und Beschäftigungssicherung fließen.
- Arbeitgeber in die Pflicht nehmen! Ein "Weiter so" mit Standortschließungen und Stellenabbau gefährdet langfristig den gesamten Wohlstand.
- Zukunft statt Abbau! Klare Zukunftskonzepte mit Innovationen in Prozessen und Produkten.
"Jeder Arbeitsplatz, der verschwindet, kommt nicht zurück. Es ist jetzt an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen - wer das nicht tut, gefährdet unsere wirtschaftliche Stärke", macht Resch deutlich. "Deswegen
müssen wir jetzt alle gemeinsam beherzt in die Umsetzung gehen - es gilt keine Zeit zu verlieren", so die Gewerkschafterin.
IG Metall: Zukunft sichern statt Stillstand verwalten
Die IG Metall wird auch nach dem Aktionstag weiter Druck machen. In den kommenden Monaten wird die Kampagne "Industrie ist Zukunft" an Fahrt aufnehmen, um Arbeitgeber und Politik an ihre Verantwortung zu erinnern. Dabei stehen zwei
Kernforderungen im Fokus:
- Investitionen in Zukunftstechnologien und Standorterhalt - "Made in BW" muss ein Markenzeichen bleiben.
- Beteiligung der Beschäftigten an der Transformation - Arbeitsplätze sichern geht nur mit den Menschen, nicht gegen sie.
"Wir als IG Metall sind bereit für die Zukunft - aber nicht für den Ausverkauf unserer Industrie. Wer meint, dass mit der Forderung nach stumpfen Verzichten auf Entgelte der Strukturwandel gelöst werden kann, ist auf dem Irrweg. Wer Zukunft will, muss technologisch Weltklasse sein, dies geht nur mit motivierten und gut ausgebildeten Beschäftigten. Alle, Politik, Arbeitgeber und Gewerkschaften müssen jetzt Verantwortung übernehmen! Wer nichts tut, verliert alles. Wir sind bereit uns aktiv und vor allem konstruktiv einzubringen. Der bundesweite Aktionstag hat eine klare Message gesendet: Die IG Metall ist nicht nur mobilisierungsfähig, sondern kampfbereit", so Resch abschließend.
Letzte Änderung: 24.03.2025