Internationaler Frauentag 2024

8. Maerz - Weltfrauentag

05.03.2024 Solidarität gewinnt - Gleichstellung voranbringen!

Internationaler Frauentag 2024: Solidarität gewinnt - Gleichstellung voranbringen!

  • Gender Pay Gap: Entgeltlücke in tarifgebundenen Unternehmen kleiner
  • Arbeitszeit: Frauen arbeiten mehr als Männer, der Großteil unbezahlt
  • IG Metall macht sich stark für mehr Gleichstellung und gute Arbeitsbedingungen
  • Statt Frauentagsgeschenken spendet IG Metall Offenburg an "Aufschrei e.V.", Spendenübergabe am 8. März

Tarif wirkt! Zum Internationalen Frauentag zeigt eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für die IG Metall zur Metall- und Elektroindustrie: In tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie (M+E) ist die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern deutlich kleiner.
Dort beträgt sie 11 Prozent, während sie in nicht-tarifgebundenen Betrieben bei 18 Prozent liegt.
Auch beim Entgelt zeigt sich deutlich, wie sehr Frauen von Tarifverträgen profitieren: Frauen mit Tarifvertrag in der M+E-Industrie verdienen pro Stunde 9,65 Euro mehr als Frauen ohne Tarifvertrag. Im Durchschnitt heißt das monatlich: Mit Tarifvertrag der M+E verdienen Frauen im Monat 1.400 Euro mehr als ohne. "Gerechtes Entgelt und gute Arbeit sind für uns als IG Metall Offenburg sehr wichtig. Dafür setzen wir uns jeden Tag in unserer Arbeit ein" sagt Maja Reusch, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg.

Für mehr Entgeltgerechtigkeit zu sorgen, ist entscheidend, um mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Das ist von großer Bedeutung, gerade in Zeiten des oft beklagten Fachkräftemangels.

Und auch bei Arbeitszeiten gibt es noch viel Luft nach oben. Das Statistische Bundesamt hat jüngst aktuelle Zahlen vorgestellt. Frauen leisten demnach fast 44 Prozent mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Unbezahlte Arbeit ist häufig "Sorgearbeit", also Haushaltsführung, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, aber auch beispielsweise freiwilliges und ehrenamtliches Engagement. Die bezahlte Arbeitszeit von Frauen ist zwar geringer, nimmt man aber bezahlte und unbezahlte Arbeit zusammen, arbeiten Frauen mit 45,5 Stunden in der Woche 1,5 Stunden länger als Männer. Dieser Unterschied hat sich in den letzten 10 Jahren um eine halbe Stunde erhöht.

"Ein Meilenstein für bessere Vereinbarkeit war die 2018 erkämpfte Wahlmöglichkeit zwischen Zeit und Geld in der Metall- und Elektroindustrie", erklärt Reusch. In den Betrieben zeige sich jedoch, dass nach wie vor Regelungen für selbstbestimmte und flexible Arbeitszeiten fehlen. Aber auch der massive Mangel an Kinderbetreuungsmöglichkeiten hindere Frauen daran, mehr zu arbeiten. "Aufgrund fehlender Betreuungskapazitäten reduzieren immer mehr Kommunen das Betreuungsangebot für Kinder, deutschlandweit aber auch hier in der Region. In der Regel fangen Frauen diese Lücken auf, was dann wiederum u.a. dazu führt, dass ihre Arbeitskraft fehlt und das Risiko der Altersarmut steigt."

Ein weiteres großes gesellschaftliches Problem treibt die Gewerkschafterinnen um: "Mit großer Sorge beobachten wir, dass Gewalt gegen Frauen stark zugenommen hat und Frauen in Deutschland nicht ausreichend vor Gewalt geschützt sind", erklärt Sandra Graf, die Mitglied des Ortsvorstands ist und den Frauenausschuss der IG Metall Offenburg leitet. Der Ortsfrauenausschuss habe deshalb dieses Jahr beschlossen, keine Frauentagsgeschenke in den Betrieben zu verteilen, sondern den Betrag an den Offenburger Verein "Aufschrei" zu spenden, der Opfer sexueller Gewalt und Missbrauchs berät und unterstützt.

Die Spendenübergabe findet im Rahmen eines Arbeitnehmerinnenempfangs am 8. März um 14 Uhr im Gewerkschaftshaus statt. Interessierte Kolleginnen sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung in der Geschäftsstelle wird gebeten.

Letzte Änderung: 05.03.2024