Hausach/ Offenburg. Die IG Metall kämpft bei Richard Neumayer in Hausach für die Tarifbindung. Da die ersten Verhandlungen ohne nennenswerte Ergebnisse verliefen, erhöht die IG Metall nun den Druck auf den Arbeitgeber und ruft die Beschäftigten nun zum ersten Warnstreik in der Firmengeschichte auf.

Die IG Metall fordert vom Umformtechniker Richard Neumayer die Anerkennung der Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. "Wir haben den Auftrag unserer Mitglieder bei Richard Neumayer verbindliche Regelungen in Entgelt- und Arbeitszeitfragen durchzuführen", erklärt Katrin Mayer, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg und Verhandlungsführerin. Dazu gehöre eine Ankopplung an die Entgeltentwicklung in der Metall- und Elektroindustrie sowie die tarifvertragliche Zusage von Sonderzahlungen wie z.B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Viele Bestandteile des Flächentarifvertrags würden bei Richard Neumayer in der Praxis bereits angewendet, aber leider ohne Rechtsverbindlichkeit für die Beschäftigten. Die Gewerkschafterin kann die Hinhaltetaktik des Arbeitgebers deshalb nicht nachvollziehen.

"Entgegen erster Äußerungen der Arbeitgeberseite, man sei an einer schnellen und konstruktiven Lösung interessiert, sind drei Verhandlungstage ohne ernsthaftes Eingehen der Arbeitgeberseite auf unsere Forderungen verstrichen", bedauert Mayer. Lösungsmöglichkeiten habe der Arbeitgeber lediglich bei bereits zugesagten betrieblichen Regelungen angedeutet, darunter ein Lebensarbeitszeitkonto.
"Wir erhöhen nun den Druck und gehen in die Warnstreikphase über", macht Katrin Mayer deutlich. "Auf der Basis unserer Forderungen sind wir kompromissbereit. Das setzt jedoch ernsthafte Verhandlungsabsichten voraus. Mit unseren nächsten Aktionen mit unseren Mitgliedern werden wir dies unsererseits unterstreichen."

Der Warnstreik findet heute ab 11 Uhr statt.
Die Kundgebung zum Warnstreik wird auf dem Klosterplatz in Hausach abgehalten.