Hausach. Die IG Metall Offenburg kämpft für die Tarifbindung beim Umform- und Zerspanungsbetrieb Richard Neumayer in Hausach. Morgen starten die Verhandlungen für gut 420 Beschäftigte.

Begonnen hatte die Tarifbewegung bei Richard Neumayer Ende letztes Jahr, nachdem der Arbeitgeber kein adäquates Weihnachtsgeld an die Beschäftigten ausbezahlt hatte. Der Frust der Beschäftigten war groß, aber auch die Erkenntnis, dass kollektive Entgeltbestandteile rechtsverbindlich nur von und mit Gewerkschaften verhandelt werden können. Innerhalb kurzer Zeit organisierte sich die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten in der IG Metall, der Startschuss für eine mögliche Tarifbindung bei Richard Neumayer. In einer Mitgliederversammlung sprachen sich die Mitglieder einstimmig für die Aufnahme von Tarifverhandlungen aus und wählten eine Verhandlungskommission.

"Wir wollen für die Beschäftigten bei Richard Neumayer eine Tarifbindung erreichen, die möglichst nahe an den Flächentarifverträgen der Metall-und Elektroindustrie ist", erklärt Katrin Mayer, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg und Verhandlungsführerin. Ziel sei es, für die Beschäftigten verbindliche Verbesserungen bei Entgelt, Arbeitszeit und Arbeitsplatzsicherheit zu erreichen. "Es ist Druck im Kessel, die Beschäftigten erwarten zügige Ergebnisse", so Mayer. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe man mittlerweile aber eine konstruktive Gesprächsbasis mit der Arbeitgeberseite gefunden. Wichtiger sei jedoch die Rückendeckung durch die Mitglieder. "Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine gute Lösung finden", zeigt sich die Gewerkschafterin optimistisch.

Nicht zu unterschätzen sei auch die Signalwirkung für die Region, die von der Aufnahme der Tarifverhandlungen ausgehe. Mayer: "In Umbruchzeiten lernen sowohl Beschäftigte als auch Arbeitgeber den Wert von Tarifverträgen wieder mehr zu schätzen."