Thielmann ist wieder tarifgebunden
Hausach. Nach vielen Aktionen der Mitglieder und zähen Verhandlungen ist es gelungen, dass bei Thielmann wieder die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie gelten. Die IG Metall mit Verhandlungsführerin Maja Reusch und die Geschäftsleitung bei Thielmann, Herr Igor Ferlan, haben heute einen Haustarifvertrag unterzeichnet, wonach die Flächentarifverträge anerkannt werden und das letzte Tarifergebnis weitestgehend weitergegeben wird. Eine befristete Abweichung gibt es jedoch bei der Arbeitszeit. Für die Beschäftigten erhöht sich die wöchentliche Arbeitszeit auf 37,5 Stunden ohne Entgeltausgleich für insgesamt 27 Monate. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Sanierung des Betriebs.
"Das war eine bittere Pille für die Kolleginnen und Kollegen und unter unseren Mitgliedern nicht unumstritten", erklärt Maja Reusch, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg. Trotzdem ist sie mit dem Gesamtergebnis zufrieden. "Uns war wichtig, gute Arbeitsbedingungen bei Thielmann auch für die Zukunft zu erhalten und keine Lücke zu den Flächentarifverträgen entstehen zu lassen, denn diese wieder zu schließen ist erfahrungsgemäß immens schwierig."
Die wiedergewonnene Tarifbindung sieht die Gewerkschafterin aber nur als ersten Schritt: "Die Geschäftsleitung muss das verlorene Vertrauen der Belegschaft wieder gewinnen und nachhaltige Schritte anstoßen, um Prozesse und Abläufe zu verbessern. Nur über eine Arbeitszeitverlängerung werden die offenen Themen bei Thielmann nicht lösbar sein," so Reusch.
Letzte Änderung: 23.02.2023