Tarifforderung für das Kfz-Handwerk
Seit gestern steht die Forderung der IG Metall für das Kfz-Handwerk in Baden-Württemberg. Die Tarifkommission beschloss, dass die Entgelte um 8,5 Prozent steigen sollen sowie eine soziale Komponente, etwa in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Außerdem fordert die IG Metall eine überproportionale Steigerung der Ausbildungsvergütungen und eine Übernahme der Ausbildungsverhältnisse. "Das ist dringend notwendig, um das KFZ-Handwerk auch für den Nachwuchs attraktiv zu halten," erklärt Thomas Bredow, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Offenburg, für das zuständige Handwerk nach der Tagung der Tarifkommission in Stuttgart. "Wir wollen mit guten Tarifverträgen einen Beitrag dazu leisten, dem Fachkräftemangel im Kfz-Handwerk begegnen und den Wandel der Elektromobilität zu gestalten."
"Angesichts der hohen Inflation und der gut laufenden Geschäfte in unseren Betrieben ist das eine Tarifforderung, die für die Arbeitgeber im Rahmen des Machbaren liegt", sagte das Tarifkommissionsmitglied des Betriebsrats der S&G Niederlassung Offenburg, Peter Nenninger. "Wir sind sehr motiviert, uns unseren Anteil an den Gewinnen zu holen", sagte er weiter.
Die Tarifverträge laufen noch bis Ende März 2023. Danach sind bei einer ausbleibenden Einigung mit den Arbeitgebern Warnstreiks möglich. Dann sind die Metallerinnen und Metaller im Kfz-Handwerk gefragt, aktiv zu werden. "Es wird keine einfach Tarifrunde werden, aber wir sind auf eine harte Auseinandersetzung gut vorbereitet", so Thomas Bredow.
Auch die Beschäftigen in der Textilindustrie befinden sich bereits mitten in einer Tarifrunde. Hier werden bald die ersten Warnstreiks starten.
Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Einkommen und eine verbesserte Regelung der Altersteilzeit. Bei Rundgängen in verschiedenen Betrieben halten die Beschäftigten die Forderung aufgrund der aktuellen Situation für
absolut angebracht.
Letzte Änderung: 09.02.2023