Delegiertenversammlung am 26.09
Am Montag tagte die Delegiertenversammlung der IG Metall Offenburg im Alevitischem Gemeindezentrum. Eröffnet wurde mit dem Bericht über die aktuelle wirtschaftliche Situation. "Die Welt steht auf dem Kopf. Enorme
Preissteigerungen, Krieg in der Ukraine, die Corona-Situation, aber auch Energieverknappung führen zu Verunsicherung und Ängsten der Belegschaften," so die Zweite Bevollmächtigte Maja Reusch. Die IG Metall sieht den
privaten Konsum bisher als stabilen Faktor für die aktuelle wirtschaftliche Situation. "Die Gefahr einer Rezession ist keine Schwarzseherei, sondern ein tatsächliches Risiko," so Reusch. Um dir Kaufkraft zu erhalten, brauche es
eine kräftige Entgelterhöhung. Eine Tariferhöhung allein wird die Folgen der Inflation aber nur teilweise abfedern können, es brauche zudem Beiträge durch die Politik. "Durch Druck der Gewerkschaften hat sich in
der Bundespolitik bereits einiges bewegt. Es braucht aber weitere spürbare Entlastungen für alle Menschen mit kleinem Geldbeutel." Ein Gaspreisdeckel oder die Übergewinnsteuer könne hier ein Ansatz sein.
Mit dem Start in die Verhandlungen nehme nun die Tarifrunde Fahrt auf. Die IG Metall Offenburg hat in vielen Betrieben die Anliegen der Beschäftigten aufgegriffen. Für die Beschäftigten der Region ist klar: 8 Prozent mehr
Einkommen ist dringend notwendig um den enormen Preisanstiegen zu begegnen. Die meisten Arbeitgeber konnten den Kostendruck weitergeben und haben trotz Lieferkettenprobleme hohe Gewinne eingefahren. Die Auftragsbücher seien nach wie
vor gut gefüllt. Klaus Lorenz, Betriebsrat von Bosch, bekräftigte die Tarifrunde: "Durch Lohnverzicht sichert man keine Arbeitsplätze. Es kommt jetzt darauf an bei der Forderung zu unterstützen und in der schweren
Zeit eine Erfolgsgeschichte für unsere Kolleginnen und Kollegen zu schreiben."
Das Thema Tarifbindung spielte auch eine Rolle für die Kolleginnen und Kollegen bei der Firma Thielmann Ucon in Hausach. Hier haben sich die Beschäftigten bereits in mehreren Aktionen mit starker Beteiligung gegen den Verbandsaustritt des Arbeitgebers stark gemacht.
Die nächsten Verhandlungen in Baden-Württemberg sind am 12. Oktober 2022. Die IG
Metall erwartet von den Arbeitgebern, dass ein verhandlungsfähiges Angebot auf den
Tisch gelegt wird. Die Friedenspflicht endet mit Ablauf des 28. Oktober 2022
Letzte Änderung: 28.09.2022