Zahlen zu Flucht und Asyl (Juni 2022)

PRO ASYL - Der Einzelfall zaehlt.

15.07.2022 Das Thema Flucht ist durch den Ukraine-Krieg wieder präsenter in den Medien.

Laut aktuellen Schätzungen der Vereinten Nationen suchen über 4,8 Millionen
Menschen aus der Ukraine Schutz in anderen europäischen Ländern.

Die neue Bundesregierung hatte bereits vor dem Krieg eine Wende in der Flüchtlingspolitik angekündigt. Derzeit erhalten Geflüchteteaus der Ukraine zwar eine unkomplizierte Aufenthaltserlaubnis nach der sogenannten Massenzustromrichtlinie. Jedoch unterscheidet sich die Schutzgewährung stark nach Personengruppen. Bei Personen mit anderen Staatsangehörigkeiten, die beispielsweise zuvor rechtmäßig in der Ukraine gelebt haben, wird überprüft, ob sie dauerhaft in ihre Heimatländer abgeschoben werden können.
Aktuell wird ebenfalls über die Einführung des Chancen-Aufenthaltsrechts diskutiert. Das Gesetz soll geduldeten Menschen erleichtern, ein dauerhaftes Bleiberecht zu bekommen.

Von Januar bis Mai 2022 wurden in Deutschland 71.122
Asyl-Erstanträge gestellt. Trotz der weltweit ansteigenden Zahlen der Geflüchteten, liegen die Asyl-Erstanträge in Deutschland seit 2017 bei einem relativen Tief
. Dies ist vor allem auf die restriktive Asylpolitik der letzten Jahre zurückzuführen - sowohl auf Bundes- als
auch auf EU-Ebene.

Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland

Erstmals sind mehr als 500.000 Menschen aus Asylherkunftsländern in einem Beschäftigungsverhältnis.
Sozialversicherungspflichtig beschäftigt etwa 460.000,geringfügig beschäftigt etwa 71.000(Stand: Januar 2022). Seit Beginn der Pandemie waren Geflüchtete besonders stark von Jobverlusten und Kurzarbeit betroffen - auch der Integrationsprozess verlangsamte sich. Inzwischenkonnte jedoch an den positiven Trend der Vorjahreangeknüpft werden. Die Hälfte der Personen, die seit Ende 2013 aus den größten Asylherkunftsstaaten eingereist sind, waren Ende 2018 in einer Beschäftigung. Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten verläuft jetzt schneller als bei Geflüchteten früherer Jahre, erklärt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Letzte Änderung: 15.07.2022