Internationaler Frauentag 2022

IG Metall Frauen

08.03.2022 Wir feiern unsere Kolleginnen! Statt Geschenk Spende an das Frauenhaus Offenburg

Der Internationale Frauentag ist seit seinen Anfängen ein Tag, der für die Gleichstellung von Frauen und Männern steht, aber auch für das friedliche Zusammenleben aller Menschen auf der Erde. Bereits 1889 schrieb Bertha von Suttner "Die Waffen nieder!" Der Internationale Frauenkongress 1915 in Den Haag appellierte: "Wir Frauen, zu Internationalem Kongress versammelt, protestieren gegen den Wahnsinn und die Gräuel des Krieges, der nutzlos Menschenopfer fordert."

"Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine! Wir sind in Gedanken bei den Opfern und Betroffenen. Krieg ist keine Lösung!", sagt Nevin Akar, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Offenburg.

Viele Frauen und Kinder aus der Ukraine flüchten aktuell vor Gewalt und Terror im Land. Ein wichtiger Anlaufpunkt sind für diese Frauen und Kinder aktuell die Frauenhäuser. Anstelle von Geschenken für ihre weiblichen Mitglieder spendet die IG Metall Offenburg den Betrag an das Frauenhaus Offenburg. Die Übergabe der Spende erfolgt am Donnerstag 10. März 2022.

Der Kampf für die Rechte alles Frauen wird jedes Jahr am 8. März, dem Internationalen Frauentag, begangen. Dieses Jahr fällt dies in Deutschland genau eine Woche nach Beginn der Betriebsratswahlen. Und während die terminliche Nähe ein Zufall ist, so sind doch Mitbestimmung und Gleichstellung eng miteinander verknüpft. Mitbestimmte Betriebe, also solche, die über einen Betriebsrat verfügen, haben deutlich häufiger Vereinbarungen für flexible Arbeitszeiten und bessere Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen. "Betriebsräte sorgen für bessere Arbeitsbedingungen für Frauen in Betrieben" betont Nevin Akar, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Offenburg.

Auch deswegen müssen die Rechte von Betriebsräten dringend gestärkt werden, um etwa beim Einsatz von digitalen Arbeitsmitteln oder der Gewährung von Homeoffice auf Augenhöhe mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und im Interesse der Beschäftigten verhandeln zu können. "Damit es mit der Gleichstellung von Frauen und Männern vorangeht, brauchen wir starke Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die sich dafür und für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen einsetzen" so Akar weiter.

Von entscheidender Wichtigkeit für die Gleichstellung sind die politischen Rahmenbedingungen. Ein aktuelles Negativbeispiel beobachtet die IG Metall bei der geplanten Anhebung der Minijob-Verdienstgrenze. "Die Folge dessen wäre mehr geringfügige Beschäftigung ohne sozialen Schutz", befürchtet Nevin Akar. Vor allem Frauen wären davon betroffen, da sie überproportional in Minijobs beschäftigt sind. Notwendig sei vielmehr eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro. "Die Bundesregierung hat ein Jahrzehnt der Gleichstellung angekündigt. Mit ihrem Plan, den Mindestlohn auf 12 Euro zu erhöhen, macht sie dabei einen großen Schritt nach vorn. Aber ihn mit der Anhebung der Verdienstgrenze der Minijobs zu verknüpfen, ist gleichstellungspolitisch ein Schritt zurück!", stellt Akar klar.

Wie es anders gehen kann, zeigt sich im Organisationsbereich der IG Metall: Während in der deutschen Wirtschaft die Vollzeitbeschäftigung von Frauen zwischen 2013 und 2020 nur um 5 Prozent wuchs, waren es im (traditionell männlich geprägten) Organisationsbereich der IG Metall 8 Prozent. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit. Die Teilzeit hingegen wuchs in der deutschen Wirtschaft stärker, als im Organisationsbereich der IG Metall.

Tarifvereinbarungen, die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverträgen immer Vorrang einräumen, sind hierbei ein wesentlicher Faktor.

Letzte Änderung: 07.03.2022