Frühsschlussaktion bei Bürstner in Kehl!

Gemeinsam für ein gutes Leben

23.09.2021 Beschäftigte bei Bürstner legen die Arbeit nach einem "unterirdisches Arbeitgeberangebot" nieder!

Sehr positiv wurde die Aktion am Kehler Stammwerk wahrgenommen. "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz auf unseren Aufruf. Wir haben ein erstes Zeichen gesetzt", sagte Thomas Bredow, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Offenburg.
Bei einer Laufzeit von 30 Monaten soll es zunächst bis 28. Februar 2022 Nullmonate geben. Erst zum 1. März 2022 soll sich das Entgelt erhöhen - um 1,2 Prozent für 12 Monate, ab März 2023 dann für ein weiteres Jahr um 1,3 Prozent. Die Tarifforderung der IG Metall nach einer Erhöhung des tariflichen Demografie-Fonds, zur Gestaltung des demografischen Wandels in den Betrieben, lehnt die Arbeitgeberseite ab. Dieses ist aus Sicht der IG Metall jedoch völlig unzureichend und nicht verhandlungsfähig.
6 Monate nichts, dann 1,2 Prozent mehr ... "Dieses Angebot ist unterirdisch", kritisiert Thomas Bredow das Arbeitgeberangebot. "Es würde aufgrund der anziehenden Inflation ein Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten." Bredow betonte zudem, dass die Ablehnung der Erhöhung des Demografie-Fond angesichts der großen Herausforderungen in den Betrieben unverantwortlich sei. "Wer die Zukunft der Branche sichern will, muss den demografischen Wandel in den Betrieben gestalten. Wer das nicht will, wird die Branche sehenden Auges vor die Wand fahren", so Bredow weiter.

Die IG Metall fordert dagegen 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in der Holz- und Kunststoffindustrie und eine Aufstockung des tariflichen Demografie Fonds um 450 Euro auf zukünftig 750 Euro je Beschäftigten im Jahr - aus dem Fonds wird etwa die Altersteilzeit finanziert, sowie eine spezifische Belastungskomponente für die Beschäftigten in Baden-Württemberg. Somit stellt ein Entgelt-Plus von 5,8 Prozent zusammen das Forderungspaket der Gewerkschaft dar.
Zur Begründung: Der Holz- und Kunststoffindustrie geht es überwiegend sehr gut, trotz Corona. Viele Betriebe würden nicht nur genauso gefüllte Auftragsbücher und Arbeitszeitkonten aufweisen wie vor der Pandemie, sondern mit einem deutlichen Plus aus der Krise gehen. "Ein dickes Umsatzplus und Mehrarbeit sind in vielen Betrieben an der Tagesordnung. Bedingt durch den Boom in der Caravan Industrie sowie der Möbelhäuser müssen sich die Beschäftigten in ihrer Lebensgestaltung einschränken", fährt Thomas Bredow fort.
Arbeit ohne Ende - Beschäftigte haben im letzten Jahr ununterbrochen gearbeitet. Doch zur Demografie bieten die Arbeitgeber: gar nichts, ärgert sich Thomas Bredow.
"In den Betrieben haben wir viele Beschäftigte, die 60 Jahre oder älter sind, die einfach nicht mehr können und auf Altersteilzeit hoffen, sie können die harte Arbeit nicht bis zur Rente durchhalten.
Da stellt sich die Frage; Wie der anstehende Generationswechsel in den Betrieben bewältigt werden soll? Hier sind deutliche Weiterentwicklungen notwendig, die dem demografischen Wandel, welcher gerade in jenen Branchen besonders stark ist, Rechnung tragen. Diese Absicherung des flexiblen Übergang von älteren Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand ist in Zukunft notwendiger den je. Gerade die kommenden 10 Jahre sind aus demografischer Sicht besonders kritisch und herausfordernd, wenn wir uns den Altersdurchschnitt der Belegschaften anschauen. Hier benötigen wir flexible und intelligente Lösungen für einen gesunden Renteneintritt", schildert Thomas Bredow von der IG Metall Offenburg.

Letzte Änderung: 23.09.2021