Die Gewerkschaft hat für Dienstag, den 16. Januar 2018 zu einer großen Kundgebung auf der Senefelderstraße in Lahr aufgerufen. Die Voraussetzungen für diese Kundgebung hätten nicht schlechter sein können: Es regnete in Strömen und der Wind war eisig kalt.

Die Beschäftigten der Firmen Grohe, Schaeffler und Schneider trotzten diesem stürmischen Wetter und gingen für die Forderungen der Gewerkschaft auf die Straße.

Ahmet Gözgen, Betriebsratsmitglied bei Schaeffler in Lahr sprach zu den rund 300 Warnstreikenden und ging auf die gute Auftragslage in den Betrieben ein. "Es geht um viel: Wir fordern 6 Prozent mehr Geld. Der Wirtschaft geht es gut, wie lange nicht und die Bude brummt. Wir haben uns einen fairen Anteil verdient".

Auch der Betriebsratsvorsitzende der Firma Grohe, Timo Mai sprach zu den Anwesenden: "Dass die Arbeitgeber mehr Flexibilität fordern und sich über den angeblich starren 8-Stunden-Tag beschweren, ist dreist. Ihr wisst das, denn ihr habt es die letzten Jahre erlebt: Überstunden, Schichtarbeit, E-Mails nach Feierabend, Arbeit am Wochenende. Das alles hat doch immer mehr zugenommen".

Ahmet Karademir, der erste Bevollmächtigte in Offenburg konnte diese Aussagen nur bestätigen. Flexibilität dürfe keine Einbahnstraße sein. 82 Prozent der 680.000 Beschäftigten, die wir im letzten Jahr befragt haben wollen die Möglichkeit haben, vorübergehend kürzer zu arbeiten. Und dafür brauchen wir endlich einen verbindlichen Anspruch im Tarifvertrag für alle, mit vollem Rückkehrrecht.

Die IG Metall verzeichnet bisher mehr als 108.000 Warnstreikende in Baden-Württemberg. Auch in dieser Woche rechnet die Gewerkschaft wieder mit mehreren Tausend.