Offenburg/Bühl: Am Dienstag, den 28. Juli werden 450 oder mehr Beschäftigte von Bosch, Schaeffler und dormakaba Bühl für sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze auf die Straße gehen. Das erwartet die IG Metall Offenburg, die zu einer Kundgebung unter dem Motto "Solidarität gewinnt - Wir für die Zukunft der Region" aufruft.

Das Management bei Bosch hat trotz eines bestehenden Standortsicherungsvertrages Arbeitsplätze in Bühl in Frage gestellt. Bei dormakaba fordert die Konzernleitung ebenfalls einen Abbau von Arbeitsplätzen, auch durch Kündigungen. Bei Schaeffler geht es um die zukünftige Fertigung und Entwicklung von E-Motoren in Bühl, die aus Sicht der IG Metall Arbeitsplätze in Bühl sichern soll.

"Wir wollen um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Dafür zählen wir auf die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, sich gemeinsam für ihre Jobs stark zu machen.", so Ahmet Karademir, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg. "Die Zukunft der Region hängt davon ab, ob wir Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen in der Industrie erhalten können, denn andere Wirtschaftszweige sind auf die Nachfrage der Industriebetriebe und ihrer Beschäftigten angewiesen."

Die IG Metall setzt sich mit ihrer Kampagne "Solidarität gewinnt" aber ausdrücklich für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein, auch in anderen Branchen, in kleineren Betrieben und ohne den Schutz von Tarifverträgen. Unter anderem fordert sie die Verlängerung zu Corona-Kurzarbeit auf 24 Monate und die Verlängerung des auf 70 bis 87 Prozent erhöhten Kurzarbeitergelds. "Es darf nicht sein, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einseitig die Lasten der Krise tragen müssen. Schon gar nicht darf die Krise genutzt werden, um jetzt auf Kosten der Arbeitsplätze die Rendite zu steigern. Wir sehen die Unternehmen in der Pflicht, jetzt zu ihren Beschäftigten zu stehen, die ihnen die hohen Gewinne der vergangenen Jahre verschafft haben", sagt Norbert Göbelsmann, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Offenburg.

Als Hauptredner werden die Betriebsratsvorsitzenden Klaus Lorenz (Bosch), Volker Robl (Schaeffler) und Boris Habich (dormakaba) auftreten, die gemeinsam mit ihren Betriebsräten und Vertrauenskörpern zur Teilnahme an der Kundgebung aufrufen.

An der Kundgebung werden Betriebsräte, IG Metall-Vertrauensleute und andere Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auch aus anderen Betrieben in der Ortenau teilnehmen, die schon vorab in Aktionen ihre Solidarität bekundet haben. In dieser und der kommenden Woche finden in einer Reihe von Betrieben Aktionen der Betriebsräte und der Beschäftigten unter dem Motto "Solidarität gewinnt" statt.

Die IG Metall will Arbeitsplätze und Einkommen verteidigen, bessere Unterstützung für Eltern in der Krise erreichen, den Gesundheitsschutz verbessern und mit einem Investitionsprogramm Infrastruktur und Industrie zukunftsfähig machen. Bei der Finanzierung müssten große Vermögen und hohe Einkommen jetzt stärker herangezogen werden, so die IG Metall.

Die Kundgebung findet am 28. Juli um 16 Uhr am Europaplatz in Bühl statt. Davor ziehen Beschäftigte von dormakaba, Schaeffler und Bosch in einem Sternmarsch zum Europaplatz.