Pressemitteilung 28/2014
3. Juli 2014

Im Fokus stehen Altersteilzeit und Qualifizierungsteilzeit
Leinfelden-Echterdingen - Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg ebnet den Weg für die qualitative Forderungen in der Tarifrunde 2015. Die Stichworte lauten geförderte Qualifizierungsteilzeit und Altersteilzeit. Ausgangspunkt hierfür waren die Ergebnisse der bundesweiten Beschäftigtenbefragung der IG Metall.

So sind über 90 Prozent der befragten Beschäftigten davon überzeugt, dass sie ohne Chance auf eine berufliche Entwicklung nicht gesund bis zur Rente durchhalten können. Der Zugang zu Weiterbildung sei aber nach wie vor selektiv, die Verlierer sind insbesondere An- und Ungelernte. Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Nach allen Prognosen werden die Beschäftigungschancen für An- und Ungelernte deutlich zurückgehen. Hier müssen wir jetzt ansetzen und für die betroffenen Beschäftigte Wege für Entwicklungsmöglichkeiten bis zur Beruflichkeit durch spezielle Maßnahmen und Förderprogramme vereinbaren."

Die Einführung der Rente mit 63 und somit die Veränderung im Rentenrecht verpflichtet die IG Metall den Tarifvertrag Flexible Altersübergänge (TV FlexÜ) entsprechend anzupassen. Dieser würde erst Ende 2016 auslaufen. Der Bedarf, so die Einschätzung der IG Metall, wird angesichts der anstehenden geburtenstarke Jahrgänge weiter steigen. Roman Zitzelsberger hebt die Wichtigkeit der Altersteilzeit hervor: "Für viele Beschäftigte ist sie die einzige belastbare Option früher aus den Erwerbsleben auszusteigen und somit von großer Bedeutung. Deshalb müssen wir den Tarifvertrag Flex-Ü langfristig wieder in Kraft setzen und zukunftssicher machen."

Die entsprechende Resolution (Anlage) wurde in der heutigen Sitzung ohne Gegenstimmen von den Mitgliedern der Großen Tarifkommission verabschiedet.
Über Entgelt und Ausbildungsvergütung soll erst im Herbst 2014 diskutiert werden. Beschlossen werden die endgültigen Forderungen für die Tarifrunde 2015 Ende November.