Ehemalige BenQ-Beschäftigte gesucht

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12.09.2011 Der Insolvenzverwalter für die als BenQ Mobile untergegangene frühere Handy-Sparte von Siemens hat ein Problem: Offene Zahlungen an frühere Beschäftigte können teilweise nicht vorgenommen werden...

Der Insolvenzverwalter für die als BenQ Mobile untergegangene frühere Handy-Sparte von Siemens hat ein Problem: Offene Zahlungen an frühere Beschäftigte können teilweise nicht vorgenommen werden, weil wichtige Daten der Betroffenen fehlen und diese bislang nicht aufgespürt werden konnten. Nun sucht die Münchner Kanzlei sie auch öffentlich.

Fehlende Daten verhindern Auszahlungen

Die Kanzlei des Insolvenzverwalters Martin Prager, die Pluta Rechtsanwalts GmbH, wendete sich im August mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit. Darin teilt sie mit, die Ausschüttungsquote an die Gläubiger betrage nun 65 Prozent. Die eigentliche Botschaft lautet allerdings: "Fehlende Angaben verhindern Auszahlungen an einen Teil der ehemaligen BenQ-Mitarbeiter."

Der Gläubigerausschuss der Abwicklungsgesellschaft für BenQ Mobile hat der Mitteilung zufolge beschlossen, nach einer ersten Ausschüttung von 35 Prozent der anerkannten Forderungen im Frühjahr 2009 nun eine weitere in Höhe von 30 Prozent vorzunehmen. Empfänger sind unter anderem viele ehemalige MitarbeiterInnen, deren erforderliche Daten sich jedoch nicht lückenlos im zuletzt bei Gericht niedergelegten Verteilungsverzeichnis finden.

Rund 150 Betroffene gesucht

Hauptgrund dafür ist eine erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingeführte gesetzliche Regelung, nach der für solche Auszahlungen die jeweilige Steueridentifikationsnummer vorliegen muss. Die Betroffenen wurden zur Vorlage dieser Identifikationsnummern aufgefordert, in vielen Fällen jedoch ergebnislos; hinzu kommt, dass immerhin fünf Jahre nach der Pleite viele Kontonummern und Adressen nicht mehr stimmen. Die Insolvenzverwaltung hat natürlich versucht, über Post, Einwohnermeldeämter und ehemalige Betriebsräte möglichst viele der Betroffenen trotzdem aufzuspüren, war aber in rund 150 Fällen nicht erfolgreich.

Wer also als ehemaliger BenQ Mobile-Beschäftigter glaubt, zu den Anspruchsberechtigten zu gehören, sollte sich dringend an die Kanzlei Pluta wenden. Wer aufgrund einer Klage gegen den Betriebsübergang bereits von Siemens Geld erhalten hat, gehört allerdings nicht dazu, wie Prager der "Welt" erklärte: "Was wir nicht machen dürfen, ist doppelt bezahlen."

Geld und Anerkennung

Eine Überprüfung im Zweifel lohnt sich in jedem Fall - es geht um Summen von durchschnittlich rund 6.000 Euro, aber, wie Prager hinzufügt, "auch ein Stück weit um Anstand und um Anerkennung für die früheren BenQ-Mitarbeiter".

Die Insolvenzverwaltung braucht für die Auszahlung eine aktuelle Adresse und die Kontoverbindung sowie die Steueridentfikationsnummer und gegebenenfalls die laufende Nummer der Insolvenzforderung.

Um die Kommunikation zu vereinfachen, bittet sie um Angaben oder Anfragen unter einer speziell eingerichteten Mail-Adresse: MobileBenQ.Ausschuettung(at)pluta(dot)net.

Per Post erreicht man die Kanzlei unter
PLUTA Rechtsanwalts GmbH
Barthstraße 16, 80339 München

Letzte Änderung: 08.11.2011