IG Metall Pressedienst 60/08

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30.10.2008 Das bringt uns einer Lösung des Konfliktes nicht näher -IG Metall lehnt Angebot der Arbeitgeber als unzureichend ab

Als "völlig unzureichend" hat IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann das heute in Fellbach von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot zurückgewiesen.

"Was die Metallarbeitgeber jetzt auf den Tisch gelegt haben, ist eine Provokation der Beschäftigten. Damit würden die Beschäftigten nicht an der hervorragenden Ertragslage der Unternehmen beteiligt. Noch nicht einmal die erwartete Inflation wäre damit ausgeglichen. Die Antwort aus den Betrieben wird entsprechend deutlich ausfallen", sagte Hofmann im Anschluss an die Verhandlungen. Das Angebot nehme keinerlei Bezug zu der erstklassigen Gewinnentwicklung der Branche während der letzten Jahre.

Die Arbeitgeber bieten den 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie tabellenwirksame Entgelterhöhungen von 2,1 Prozent für die Monate Januar bis Dezember 2009. Für die Monate November und Dezember des Jahres 2008 sollen 0,8 Prozent als Einmalzahlung gezahlt werden.

Hofmann: "Der Vorschlag bringt uns einer Lösung des Tarifkonfliktes nicht näher. Er berücksichtigt keinerlei Impulse für die Binnenkonjunktur. Aber genau das brauchen wir in dieser Phase: Eine nachhaltige Belebung der Inlandsnachfrage. Die gelingt uns aber nur, wenn wir die Entgelte deutlich oberhalb der Inflation erhöhen." Hofmann machte zudem deutlich, Einmalzahlungen für die verbleibenden Monate des Jahres 2008 abzulehnen. "Wir brauchen für das glänzende Jahr 2008 tabellenwirksame Erhöhungen. Einmalzahlungen wären Sand in die Augen der Beschäftigten gestreut."

Die Tarifverträge laufen am 31. Oktober um 24 Uhr aus. Zusammen mit den Tarifverträgen endet auch die Friedenspflicht, so dass ab 1. November Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie möglich sind.

Letzte Änderung: 08.11.2011