IG Metall fordert ...

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31.01.2008 ... fünf Prozent mehr Lohn für Kfz-Handwerk - dpa vom 30. Januar 2008

Die IG Metall will fünf Prozent mehr Lohn für die 54 000 Beschäftigten im baden-württembergischen Kfz-Handwerk.
"Die Beschäftigten des Kfz-Handwerks haben es verdient, von der allgemeinen Einkommensentwicklung nicht abgekoppelt zu werden", sagte IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann am Mittwoch in Stuttgart nach dem einstimmigen Beschluss der Tarifkommission. Er verwies auf dramatisch gestiegene Lebenshaltungskosten und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Hofmann drohte zudem mit einem Arbeitskampf, falls die Arbeitgeber weiterhin den Flächentarif in Frage stellten.

Denn der Verband des Kraftfahrzeuggewerbe hatte seine Tarifhoheit mit der Begründung aufgegeben, dass alle Autohäuser, Kfz-Meisterbetriebe und Tankstellen wählen sollen, ob sie eine Tarifbindung eingehen wollten. Die Tarifzuständigkeit gehe auf eine neue Tarifgemeinschaft für tarifpolitisch interessierte Unternehmen über. Diese werde mit den Gewerkschaften Tarifverhandlungen führen.

Nach den Worten von Hofmann ist noch völlig unklar, welche Firmen der neuen Tarifgemeinschaft angehörten. "Wenn die Arbeitgeber nicht schleunigst den von ihnen eingeschlagenen Crash-Kurs verlassen, will und kann ich einen Arbeitskampf, auch in einzelnen Betrieben, nicht ausschließen." Angriffe auf die Arbeitszeit, die derzeit 36 Wochenstunden beträgt, sowie auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Urlaubstage würden die Belegschaften abwehren. Für alle neu Eingestellten und Angestellten in Betrieben ohne Tarifbindung gelten die bereits im November gekündigten Tarifverträge ab Ende Februar nicht mehr. Dann fallen sie unter die gesetzlichen Bestimmungen, nach denen es keine Sonderzahlungen und weniger Urlaubstage gibt. Zudem ist der Samstag zuschlagsfreier Arbeitstag, längere Arbeitszeiten als im Tarifvertrag sind erlaubt.

Als Reaktion hat die IG Metall begonnen, in den Betrieben betriebliche Tarifkommissionen zu wählen. "Wenn wir keinen Tarifverband als verlässlichen Partner am Tisch haben, müssen wir notfalls mit unserer Forderung in den Häuserkampf gehen", erläuterte der Gewerkschaftschef. Die Stimmung in den Betrieben sei "explosiv".

Letzte Änderung: 08.11.2011